Hier und Jetzt

Im Englischen wird die Achtsamkeit als „Mindfullness“ bezeichnet und bedeutet ein bewusstes Lenken der Aufmerksamkeit auf den gegenwärtigen Moment. Achtsamkeit ist also nicht, dass man andere Menschen achtet, sondern dass man auf sich selbst hört, in sich selbst hineinhorcht und heute, hier und jetzt lebt. Deshalb ist gerade heute Achtsamkeit in aller Munde und erfreut sich einer großen Beliebtheit. In Wirklichkeit ist sie aber nicht so neu, denn im Grunde genommen geht sie auf den Buddhismus zurück. Da gilt nämlich als einer der Grundsätze die wertfreie Betrachtung aller Wahrnehmungen. Und die Buddhisten sagen, dies kann man in von 4 Bereichen üben:

· im körperlichen, wo man seinen Körper besser kennenlernen und Frau bzw. Herr seines eigenen Hauses wird,

· bei sämtlichen Gefühlsreaktionen, mit allen Emotionen, die wir so haben. In den verschiedenen Gefühlszuständen, Affekten, Aggressivität, Ärger oder Trauer usw.

· in den Begegnungen mit der Natur

So soll das Das Gesehene soll lediglich das Gesehen sein, das Gehörte lediglich ein Gehörtes, das durch die anderen Körper empfundenen lediglich ein Empfundenes, das erkannte lediglich ein Erkanntes. Es geht also um die nackte Wahrheit, um das Leben im hier und jetzt. Um die Akzeptanz der Welt so wie ich sie in diesem Moment empfinde. Leo Tolstoi hat es sehr schön zusammengefasst: „Denke immer daran, dass es nur eine wichtige Zeit in Deinem Leben gibt und zwar heute, hier und jetzt“. So gebe ich deshalb zu bedenken, ob ein Herumwühlen in der Vergangenheit wirklich wie auch das ständige Planen der Zukunft für einem selbst so förderlich sind? Wie etwas, wie sieht mein nächster Karriereschritt aus? Auch Steve Jobs hat kurz vor seinem Tod ein wunderbares Beispiel zu diesem Thema gebracht. So schrieb er wohl diese letzten Worte:

„Ich habe den Höhepunkt von Erfolg in der Geschäftswelt erreicht.

In den Augen der anderen war mein Leben der Inbegriff von Erfolg.

Jedoch, mit Ausnahme meiner Arbeit, hatte ich wenig Freude. Am Ende ist Reichtum nur eine Sache, an die ich mich gewöhnt habe.

In diesem Moment liege ich auf meinem Krankenbett und rufe mir mein ganzes Leben in Erinnerung. Ich habe realisiert, dass die ganze Anerkennung und der ganze Reichtum, auf den ich so stolz war, verblich und bedeutungslos wurde im Angesicht des nahenden Todes.

In der Dunkelheit, als ich auf das grüne Licht der Lebenserhaltungsmaschinen gucke und das Brummen der Maschinen höre, kann ich den Atem von Gott und des näherndes Todes fühlen.

Jetzt weiß ich, sobald wir genug Reichtum für unseren restlichen Lebensabschnitt gesammelt haben, sollten wir uns anderen Dingen widmen. Dinge, die nichts mit Reichtum zu tun haben.

Es sollte etwas sein, das uns wichtiger ist:

Vielleicht Beziehungen, vielleicht Kunst, vielleicht ein Traum aus Kindheitstagen ….

Nonstop weiteren Reichtum anzuhäufen, macht eine Person nur zu einer Marionette, wie es bei mir passiert ist.

Gott hat uns Gefühle gegeben, damit wir die Liebe in den Herzen anderer fühlen können und nicht die Illusion, die Reichtum hervorruft.

Den Reichtum, den ich im Leben angehäuft habe, kann ich nicht mitnehmen.

Was ich mitnehmen kann, sind die Erinnerungen, die ich durch Liebe erfahren habe.